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Uwe B&W
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UF97 + FuFa: Stellungnahmen zu Vorfällen in Karlsruhe |
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Am heutigen Donnerstagabend fand ein Gespräch von unserer Gruppe mit Klaus Lötzbeier (Vorstand der Eintracht Frankfurt Fussball AG) statt. Wir als Gruppe sehen es als selbstverständlich an, dass vor einem solchen Gespräch keine öffentliche Stellungnahme von uns erfolgt, sondern wir bis nach dem Gespräch abwarten.
Nachdem dieser Gesprächstermin stattgefunden hat, werden wir uns nun zum Auswärtsspiel in Karlsruhe und auch zu den nun erfolgten Sanktionen seitens der Eintracht Frankfurt Fussball AG gegen die aktive Fanszene äußern.
In Karlsruhe wurde uns zum wiederholten Male eine, bereits erstellte, angefragte Choreographie verboten.
Aus diesem Grunde sahen wir es im Vorfeld nicht ein, weiterhin die Fanszene dahingehend zu regulieren, dass keine Pyrotechnik eingesetzt wird, wie wir es in der Vergangenheit zumeist im Rahmen unseres freiwilligen Pyroverzichts nach dem Spiel gegen Oberhausen 2002 getan haben.
Bis auf einige kleine Ausnahmen passierte in Frankfurt in Sachen Pyrotechnik seit 2002 nichts großartiges, obwohl wir immer gesagt haben, dass wir uns nicht allgemein von Pyrotechnik distanzieren werden.
Die Pyro-Aktion in Karlsruhe zu Beginn der 2.Halbzeit ist aus unserer Sicht, mit Ausnahme der 2 Leuchtraketen, die gegen Ende der Aktion aufs Spielfeld flogen, absolut in Ordnung.
Wir möchten also festhalten, dass sich die Gruppe Ultras Frankfurt, wie wir auch Herrn Lötzbeier mitgeteilt haben, nicht generell von Pyrotechnik distanzieren wird. Wir halten sie weiterhin für ein akzeptables Stilmittel einer aktiven und lebendigen Fankurve, allerdings halten auch wir nichts vom Abschuss von Leuchtraketen aufs Spielfeld. Unser Ziel muss für die Zukunft wieder sein, zumindest ein Abbrennen von Pyrotechnik im Rahmen und unter einer gewissen (Selbst-)kontrolle zu ermöglichen, ohne dass derartige Reaktionen von Verband und Öffentlichkeit kommen.
Allgemein bleibt noch hinzuzufügen, dass die Mottofahrt „Orange Kaos“ weder verantwortlich für die Pyro-Aktion war, noch ein Zeichen von Gewaltbereitschaft, wie von den Medien ja verbreitet. Es gab definitiv auch schon „Orange Kaos“ – Fahrten ohne den Einsatz von Pyrotechnik.
Ebenso sind selbstverständlich auch unsere Gäste aus Mannheim nicht Urheber der Pyrotechnik.
Die nun von der Eintracht Frankfurt Fussball AG getroffenen Maßnahmen halten wir für weit übers Ziel hinausgeschossen und einen Schritt in die falsche Richtung.
Eine Aktion dieser Größenordnung kommt ohnehin äußerst selten vor, wie eigentlich jeder wissen dürfte, und auch die Vergangenheit ja gezeigt hat.
Allerdings kann sie auch durch immer neue Verbote und Maßnahmen, wie die verschärften Einlasskontrollen in Karlsruhe und unsinnige Dinge, wie das Verbot von Gürteltaschen, nicht verhindert werden.
Mit einer erlaubten Choreographie in Karlsruhe wäre es allerdings definitiv nicht zu solch einem Einsatz von Pyrotechnik gekommen.
Die Ankündigung, für Auswärtsspiele personalisierte Tickets einzuführen ist nach der Fanclubcard nun schon die zweite Maßnahme der Eintracht Frankfurt Fußball AG in diesem Jahr, um immer mehr Informationen zu sammeln. Wir haben uns bereits gegen die Fanclubcard gewehrt, für die es keine wirklich stichhaltige Begründung gibt, und werden das auch bei den personalisierten Auswärtskarten tun.
Außerdem ist uns die Mitnahme sämtlicher Materialien zu Auswärtsspielen verboten, weshalb wir auch beim Heimspiel gegen den FC Schalke auf diese verzichten, und weder Fahnen aufhängen, noch Stimmung machen werden. Solange unser eigener Verein, Eintracht Frankfurt, uns derartig einschränken möchte, sehen wir uns auch nicht imstande, ihn wie bisher zu unterstützen.
Wir werden natürlich trotzdem unsere Plätze in Block 40 einnehmen und stehen dort, und am Fancontainer, jedem, der eine vernünftige Diskussion darüber führen möchte, Rede und Antwort.
Im Allgemeinen steht die aktive Fanszene in Frankfurt, wie auch in ganz Deutschland, momentan am Scheideweg, es liegt nun an uns allen, dass die nun eingeführten Sanktionen, die jeden Auswärtsfahrer stören dürften, wieder abgeschafft werden, ansonsten werden die Bedingungen für all diejenigen, die nicht völlig der gewünschten Norm entsprechen, sich immer weiter verschlechtern.
Zum Thema Pyrotechnik und dem veränderten Umgang damit wird es in den nächsten Tagen noch einen weiteren, ausführlicheren Text geben.
Für eine lebendige Kurve!
Ultras Frankfurt, 26.02.2009
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27.02.2009 14:06 |
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Speedy 27.02.2009 18:48
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Speedy
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Die Vorkommnisse beim Spiel unserer Eintracht in Karlsruhe und die Erklärung des Vorstands der Eintracht Frankfurt Fußball AG vom 24.02.2009 bewegen in diesen Tagen die Gemüter aller Eintrachtfans. Es stellt vermutlich keine allzu große Übertreibung dar, wenn man festhält, dass derzeit die Zukunft der in Frankfurt gewachsenen Fankultur auf dem Spiel steht.
Natürlich will und wird sich die Fan- und Förderabteilung bemühen, gestaltend in diesen Prozess einzugreifen. Wir sehen es als absolut notwendig an, dass sich alle Seiten und Beteiligte – ob sie nun als Fan die Heim- und insbesondere Auswärtsspiele der Eintracht besuchen oder als Verantwortliche bei der Eintracht Frankfurt Fußball AG tätig sind – nicht von der Eigendynamik der Ereignisse seit dem Karlsruhe-Spiel überrollen lassen. Sondern ruhig und besonnen analysieren, wo welche Versäumnisse liegen und wie diesen adäquat zu begegnen ist. Und bei alledem nicht vergessen, was auf dem Spiel steht und was es im Sinne und im Interesse von Eintracht Frankfurt unbedingt zu bewahren gilt....
Den kompletten text gibt es als pdf-Anhang...
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Stellungnahme_FuFA_KSC.pdf (49.83 KB, 138 mal heruntergeladen) |
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27.02.2009 19:08 |
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Speedy
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Die Stellungnahme der UF97 zum Thema "Pyrotechnik "
Zitat: |
Wir haben uns dazu entschlossen, zusätzlich zu unserer Stellungnahme noch einen zweiten, vertiefenden Text zu veröffentlichen, in dem wir einmal einige Dinge feststellen und auch aufarbeiten möchten. In Zeiten, in denen die übertriebenen Hetzschriften der Presse nach Vorkommnissen wie denen beim Karlsruhe-Spiel die Meinungsbildung vieler normaler Leute, die sich nicht besonders mit dem Thema beschäftigen, beeinflussen, ist es mehr denn je an der Zeit, andere Meinungen zu äußern und zu erklären. |
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Den kompletten Text als pdf-Datei ist im Anhang beigefügt.
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Ausfuehrlicher_Text_Pyro.pdf (160.46 KB, 148 mal heruntergeladen) |
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28.02.2009 20:40 |
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Zitat: |
Original von Speedy
Die Stellungnahme der UF97 zum Thema "Pyrotechnik "
Zitat: |
Wir haben uns dazu entschlossen, zusätzlich zu unserer Stellungnahme noch einen zweiten, vertiefenden Text zu veröffentlichen, in dem wir einmal einige Dinge feststellen und auch aufarbeiten möchten. In Zeiten, in denen die übertriebenen Hetzschriften der Presse nach Vorkommnissen wie denen beim Karlsruhe-Spiel die Meinungsbildung vieler normaler Leute, die sich nicht besonders mit dem Thema beschäftigen, beeinflussen, ist es mehr denn je an der Zeit, andere Meinungen zu äußern und zu erklären. |
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Den kompletten Text als pdf-Datei ist im Anhang beigefügt. |
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Damit es nicht untergeht !!!
poste ich hier den Text aus dem PDF.
__________________ Gruß Ralf
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01.03.2009 10:04 |
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Ausführlicher Text zum Thema Pyrotechnik
Wir haben uns dazu entschlossen, zusätzlich zu unserer Stellungnahme noch einen zweiten, vertiefenden Text zu veröffentlichen, in dem wir einmal einige Dinge feststellen und auch aufarbeiten möchten. In Zeiten, in denen die übertriebenen Hetzschriften der Presse nach Vorkommnissen wie denen beim Karlsruhe-Spiel die Meinungsbildung vieler normaler Leute, die sich nicht besonders mit dem Thema beschäftigen, beeinflussen, ist es mehr denn je an der Zeit, andere Meinungen zu äußern und zu erklären.
Wer die Presselandschaft während dem letzten Jahrzehnt als aktiver Fußballfan verfolgt hat, dem muss einfach auffallen, dass sich die Berichterstattung der Medien bezüglich Pyrotechnik um 180° gewandelt hat. Das Kommentieren von Pyro-Szenen in den Stadien hat sich in den letzten Jahren immer mehr dramatisiert. In völlig paranoider und überzogener Weise wird das Abbrennen von Pyrotechnik immer mehr gleich gesetzt mit Gewalt. Wie oft hört man die Reporter von „schweren Ausschreitungen“ sprechen, während man einfach eine Fankurve zu Gesicht bekommt, in der ein wenig Rauch oder Bengalos zum Einsatz kamen. In nahezu jeder Reportage, die sich mit dem Thema „Fußballfans und Gewalt“ oder ähnlichem beschäftigt ist dieses Phänomen zu beobachten.
Es findet offensichtlich eine Verteufelung von Pyrotechnik statt, die sich nahtlos einfügt in die gezielte Entfernung von Emotionen, und damit dem Faktor der Unberechenbarkeit, aus dem Fußball, um diesen besser vermarkten zu können.Diese Entwicklung findet sowohl auf den Rängen, als auch auf dem Platz statt.Schon Mitte der 1990er Jahre wurden die Regeln dahin gehend geändert, dass ein Spieler direkt die gelbe Karte zu sehen hatte, sollte er es wagen aus Freude nach einem Tor das Trikot auszuziehen oder zum Jubeln den Zaun zu besteigen.
In der Vergangenheit (um die Jahrtausendwende) war Pyrotechnik in den Stadien das Normalste der Welt (beispielhaft seien hier die Zustände in Kaiserslautern genannt, die der dortigen Szene sogar einen positiven Ruf gaben). Strafen waren nicht-existent oder wirklich nur minimal. Gestört hat sich daran also auch niemand. Weder die Kurvengänger noch die Fernsehzuschauer zu Hause, schliesslich wurden diese ja auch nicht durch negative Presse aufgehetzt. Stattdessen war von „südländischer Atmosphäre“ die Rede.
Es bleibt einfach festzuhalten, dass ein normaler Umgang und Einsatz von Pyro die Kurve belebt und die Stimmung nach vorne treibt, ein Umstand, der auch für die Mannschaft auf dem Felde von enormem Vorteil ist. Dazu zählen wir natürlich nicht das Abfeuern von Leuchtspuren auf das Feld. Doch auch dieses unschöne Phänomen lässt sich sicherlich erklären. Denn durch das bewusste und stets vorangetriebene Verbannen der Pyrotechnik aus den Stadien gestaltet sich auch der kontrollierte Umgang damit immer schwieriger.
Denn durch die ganzen Kompromisse, die man im Laufe der Jahre zwangsläufig eingehen musste (Pyroverzicht bei Heimspielen – dafür verbesserte Freiheit bei Choreographien), trat der Einsatz von Pyrotechnik immer mehr in den Hintergrund. Größere Pyroaktionen kamen dementsprechend nur noch so selten vor, dass bei manchen ein wenig das Gefühl für die Verhältnismäßigkeit abhanden gekommen sein kann. Auch ansatzweise gefährlich wird Pyrotechnik so wirklich erst dadurch, dass alles versteckt gezündet werden muss, um der immer größer werdenden Verfolgung zu entgehen.
An diesem Punkt muss man sich selbst und die Kompromisse, die man in der Vergangenheit eingegangen ist kritisch reflektieren. Es wurden zu viele Rückschritte gemacht. Pyrotechnik verschwand, weil unser Widerstand einfach nicht stark genug war und die Strafen deshalb immer härter wurden.
Der fehlende Widerstand gegen die Kriminalisierung und stärkere Verfolgung von Pyrotechnik ist praktisch allen deutschen Ultra-Gruppen anzulasten. Das herrschende Duckmäusertum, dessen Gipfel die Distanzierung von Pyrotechnik darstellt, kann keine Gruppierung, die sich als Ultras betrachtet, ernsthaft als Eigenschaft eben einer Ultragruppe ansehen. Gerade wenn dies teilweise sogar in vorauseilendem Gehorsam geschieht, ohne dass ein wirkliches Ereignis oder eine Aufforderung vorliegt. Hier ist für die Zukunft mehr Ehrlichkeit und Authentizität nötig! Wir sind kritisch, wir sind unbequem, wir sind Ultras! Steht zu eurer Überzeugung!
Klare Bekenntnisse statt blankem Opportunismus. Schluss mit der Heuchelei.
Einen generellen Pyroverzicht wird es mit uns nicht geben. E basta!
Dies soll nicht bedeuten, dass man nun erwarten muss, dass in regelmäßigen Abständen Frankfurter Fans alles in Grund und Boden fackeln, wie schon in der Stellungnahme erwähnt, liegt die letzte große Pyroaktion in Frankfurt vor dem Spiel in Karlsruhe bereits 6 Jahre zurück! Mindestes Ziel von uns muss aber sein, dass es wenigstens die Möglichkeit gibt, Pyrotechnik im Rahmen und kontrolliert abzubrennen. Diese Kontrolle sollte aber bei der Kurve selbst liegen.
[b]Ausgenommen davon sind natürlich Leuchtraketen auf das Spielfeld[./b]
__________________ Gruß Ralf
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01.03.2009 10:06 |
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Wir sind kein Zahnrad in diesem neuen Uhrwerk des modernen Fußballs mit all seinen absurden Auswüchsen.
Die Rolle derjenigen, die sich dem öffentlichen Druck beugen, nehmen andere ein. Hier sind, neben den Funktionären und Verbänden, auch die Vereine selbst zu nennen.
Hierbei spielt, leider, auch die Eintracht Frankfurt Fußball AG eine Rolle, gänzlich unkritisch spielt man hier den Butler für den DFB.
Um die Höhe der Strafe zu beeinflussen, werden vorauseilend Maßnahmen ergriffen, die signalisieren sollen, man tue etwas gegen die vermeintlichen „Störenfriede“- und das Ganze auf Kosten der treuesten Anhänger, die zu jeder Zeit zu ihrem Club gehalten haben, und das schon zu Zeiten, in denen der Fußball noch von Wirtschafts-Experten verschont blieb.
Die Verantwortlichen spielen also dem Bündnis von Verbänden, Medien und Politik voll in die Hände.
Heutzutage spricht man schon von „Saboteuren von Eintracht Frankfurt“ und ähnlichem.
Dies klingt einfach in den Ohren von Menschen, die Eintracht Frankfurt als Lebensinhalt begreifen, wie Hohn, wenn es aus dem Munde von Leuten kommt, für die Eintracht Frankfurt schlicht ein Arbeitsgeber, bestenfalls das eigene Unternehmen, ist.Auch Äußerungen in der Vergangenheit, wie beim Boykott gegen Bielefeld Ende 2006, passen dazu und zeigen, dass das Verständnis für die Probleme und Anliegen der aktiven Fanszene streckenweise arg gering ist.
Dazu passt auch, dass man als Gruppe nicht oft direkte positive Rückmeldungen, beispielsweise zu gelungenen Choreographien, von denen es in den letzten Jahren einige gab, bekommt.
Stattdessen ist ein Trend zu beobachten, der einen mitdenkenden Menschen stutzig werden lassen sollte. Ähnlich wie in vielen Bereichen der Gesellschaft ist auch die Eintracht Frankfurt Fußball AG in einem immer größeren Maße daran interessiert Daten über seine Fans zu sammeln. Das viel und kontrovers diskutierte Beispiel der Fanclubcard, die von wohl keinem einzigen Fanclub gewollt ist, stellte eine Vorstufe zur jetzt angekündigten Personalisierung der Auswärtstickets dar, es drängt sich auch der Verdacht auf, dass für die nun getätigte Maßnahme nur auf den passenden Anlass gewartet wurde, sie aber schon länger geplant war.
Wechseln wir nun einmal komplett das Thema, und gehen darauf ein, wie Pyrotechnik außerhalb vom Fussball, oder im Blick auf andere Länder, in der Gesellschaft gesehen wird:
Wird Pyrotechnik in anderen Ländern abgebrannt, überschlagen sich Kommentatoren oftmals in ihrer Begeisterung für die Emotionalität und das, oben schon erwähnte, „südländische Flair“. Auch am Tag vor dem Karlsruhe-Spiel konnte man im DSF noch eine Reportage über das Istanbuler Derby sehen, bei der der Kommentator voller Begeisterung für die Fans war. Geschieht dasselbe in Deutschland, ist von Chaoten und Randalierern die Rede.
Mittlerweile kommt es auch in einigen Wintersportarten, wie beim Biathlon, zum Einsatz von Bengalos oder ähnlichem. Auch hier findet man kein kritisches Wort der Medien dazu, vielmehr wird es als „positive Stimmung“ gelobt, obwohl exakt dasselbe angebliche „Gefahrenpotential“ vorliegt, schließlich ist es auch hier eine Massenveranstaltung.
Ein weiteres schönes Beispiel ist alljährlich Silvester. An vielen großen Plätzen in Frankfurt und anderswo kommt es zu Massenaufläufen mit dem massiven Einsatz von Pyrotechnik, die teilweise auch gezielt auf Personen abgefeuert wird. Möchte man den Gefahrenfaktor von Pyrotechnik unbedingt erwähnen, liegt dieser an einem durchschnittlichen Silvesterabend sicherlich weitaus höher.
Hier bleibt der öffentliche Aufschrei allerdings aus, und vermutlich sind es genau jene, die sich in den Medien und in Internetforen als moralische Instanzen aufspielen, die dort mal richtig die Sau rauslassen.
Ein weiterer Aspekt, der von Pyrogegnern immer wieder vorgebracht wird, ist, dass es den Verein ja Geld kostet. Diejenigen könnten gar keine wirklichen Fans sein, oft wird das Schlagwort „sogenannte Fans“ benutzt.
Prinzipiell ist es richtig, für die meisten Pyro-Aktionen wird der Verein vom DFB zur Kasse gebeten. Um dem ganzen Thema allerdings mal die Schlagkraft zu nehmen, haben wir die Zahlen zusammengefasst, für 2005 und 2006 wurde nichts hinsichtlich Geldstrafen gefunden, wir gehen also davon aus, dass in diesem Zeitraum auch keinerlei Strafen gegen die Eintracht verhängt wurden!
Enthalten sind natürlich nur die Kosten für Eintracht Frankfurt, die von eigenen Fans, nicht denen der Gastvereine, wegen mangelndem Ordnungsdienst, verursacht wurden.
Für den Zeitraum von 2002 – 2008 ergibt sich ein durchschnittlicher Wert von 14500 EUR / Jahr, den Eintracht Frankfurt an Strafen, verursacht von den eigenen Fans, an den DFB zahlen muss. Circa die Hälfte davon resultiert nicht einmal aus dem Zünden von Pyrotechnik, sondern dem Werfen von Gegenständen auf das Spielfeld, was allgemein selten aus der Kurve, sondern zumeist von den Sitzplätzen kommt.
Berücksichtigt man die Strafe aus dem Karlsruhe-Spiel dieses Jahr, und nimmt einfach mal noch 10000 EUR obendrauf, die im Laufe des Jahres noch anfallen könnten, erhöht sich dieser Durchschnitt auf ca. 20000 EUR / Jahr, in Betrachtung der letzten 8 Jahre.
Diese Zahlen möchten wir einfach mal in verschiedene Relationen setzen:
Der Gesamtetat der Eintracht Frankfurt Fußball AG liegt dieses Jahr bei über 50 Millionen EUR, alleine die Personalkosten für die Profimannschaft betragen 25 Millionen Euro.
Im Gegensatz zu einem Oberligisten fallen diese Strafen also wirklich überhaupt nicht ins Gewicht, zudem gehen die Kosten dem Budget der Fanbetreuung zur Last. Diese finanziert sicherlich teilweise sinnvolle Dinge, aber es ist anzunehmen, dass beispielsweise die Verteilung von mehreren Tausend Schokoladen-Nikoläusen zur Werbung für ihren neuen Fantreff im Stadion wird ebenso aus diesem Budget bezahlt wird.
Auch die Kosten für die Neueinführung der Fanclubcard, die dem Vernehmen nach so gut wie keiner haben möchte, sondern die von einzelnen Personen vorangetrieben wird, dürften mindestens in der Höhe von 20.000 Euro liegen, was dann aber für die Leute scheinbar ein kleineres Problem ist, als die 20.000 Euro an Geldstrafen.
Dem entgegenstellen kann man auch einfach mal, was viele von uns persönlich, aber auch die Gruppe an finanziellem Aufwand leistet, um Eintracht Frankfurt zu unterstützen. Dies geschieht natürlich auf freiwilliger Basis, kann aber auch mal erwähnt werden!
Aufwändige Choreographien, Fahnen und alle möglichen Kleinigkeiten kosten natürlich eine Menge Geld und der Aufwand bewegt sich locker im fünfstelligen Bereich.
Selbstverständlich zwingt uns niemand dazu, diesen Aufwand zu leisten, er wird dennnoch aber immer gerne angenommen und allenortens schmückt man sich auch mit diesen Dingen.
Auch ein einzelner Fan, der Eintracht Frankfurt einfach nur unterstützen möchte, und in der Saison durchschnittlich 30 Spiele besucht, was auch im Kern unserer Gruppe wohl ein gesunder Mittelwert ist, hat für sich persönlich wirklich horrende Kosten, die im Verhältnis zu seinem Einkommen weit mehr ins Gewicht fallen, da es, vorsichtig kalkuliert, sicherlich um die 1000 Euro im Jahr sind.
Wie schon oben erwähnt, dies ist natürlich alles freiwillig, wofür wir natürlich auch keine großartigen Lobpreisungen erwarten, lediglich eine faire Anerkennung auch dieser Dinge wäre teilweise schön. Aussagen wie „Das sind keine Fans, so Leute interessieren sich gar nicht für Eintracht Frankfurt“ kann man sich zumindest getrost sparen!
Zu guter letzt, und das ist viel wichtiger, als eben die Kosten, die einer Gruppe und einzelnen Fans für ihr freiwilliges Engagement entstehen, sollte auch nicht unerwähnt bleiben, dass die Aktionen der Fans, sofern positiv, gerne und bereitwillig dazu verwendet werden, mit ihnen Werbung zu machen und ein positives Image des Vereins aufzubauen.
Fast in jedem Stadionheft, in anderen Veröffentlichungen und auf der Homepage des Vereins sind Fotos von großen Choreographien von uns abgebildet.
Der tatsächliche finanzielle Ertrag daraus kann natürlich nicht berechnet werden, wirtschaftlich nutzlos wird die Verwendung unserer Aktionen aber kaum sein, schließlich ist die Eintracht Frankfurt Fußball AG ja ein Unternehmen, das auf Profit ausgerichtet ist.
Auch die, in ganz Deutschland hochgeschätzte, gute Stimmung im Waldstadion, die selbstverständlich nicht nur auf Ultras Frankfurt zurückzuführen ist, für die aber auch wir eine große Rolle spielen, lockt sicherlich einige Zuschauer mehr zu Eintracht Frankfurt.
Nicht zuletzt wegen der unterschiedlich guten Atmosphäre im Stadion ist der Zuschauerzuspruch in Frankfurt größer, als beispielsweise in Wolfsburg, wo allerdings zumeist erfolgreicherer Fußball gespielt wird. Auch hier lässt sich natürlich nicht genau sagen, was das dem Verein tatsächlich bringt, generell kann man aber mit Sicherheit sagen, dass eine aktive und lebendige Fanszene der Eintracht Frankfurt Fußball AG auch einen wirtschaftlichen Vorteil bringt, der Strafen im Jahresdurchschnitt von 20000 Euro locker aufwiegen dürfte.
__________________ Gruß Ralf
Eintracht Frankfurt Fan-Club
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01.03.2009 10:08 |
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Auch noch mal ein Kommentar von mir:
@Dirk: Ja, ich habe das Bild als Signatur, es spiegelt auch meine persönliche Meinung dazu wieder: Ich verteufel es nicht, ich habe auch schon selber weleche abgefackelt. Aber alles zu seiner Zeit. Damals war es noch "legal" (war das schön in Saarbrücken, 90 Minuten Rauch etc.).
Die Macht der Presse (einseitige Berichterstattung, Auschlachten von "Negativbeispielen", Auslassen von positiven Meldungen) ist uns wohl allen bewußt.
Aber es ist dann ja wohl trotz allem Contraproduktiv, in so einer absoluten überspannten Lage so was abzuziehen, um dann Tage später als Rechtfertigung fadenscheinige Argumente rauszuholen, um sich zu rechtfertigen (Choreo wurde nicht erlaubt (jetzt von der Eintracht, oder vom KSC?), also unsere Konsepuenz, wir zündeln (auch über Block hinaus)).
Was mich dabei halt stört, ist die Selbstarstellung, oder soll ich es lieber Überheblichkeit nennen?
Jeder hat seine Meinung. Wenn ICH der Meinung bin, die Tempobegrenzung auf der A5 von Frankfurt nach Darmstadt ist sinnlos (wobei ich auch davon ausgehe, da ist jeder der Meinung), kann ICH schneller fahren, ICH bekomme die Strafe, ICH bekomme die Punkte (das wärs doch mal, Punkte fürs Eintracht-Konto, wenn man Regeln überschreitet *lach). Aber ich kann danach sagen, ich habe es für mich persönlich riskiert, habe nicht eine Strafe für alle in Kauf dazu genommen. UND wohl keiner würde wohl aus Symphatie zu mir sein Auto stehen lassen und laufen, weil ich wegen nen Verstoß gegen ein sinnloes Tempolimit meinen Lappen verloren habe.
Aber das ist es wohl auch, was die ganze Sache so schwer macht, der "vergebliche" Kampf gegen die Sinnlosigkeit von vielen überzogenen Regeln/Gesetzen (darüber muß man wohl auch nicht streiten, die Auswärtsregeln/Selbstbeschränkung der AG für Fans ist überzogen -->das ist halt Politik, die beien Seiten werden ich zusammensetzen, werden einen Mittelweg finden, die Ultras können verkünden, sie haben wieder mehr Freiheit für die Kurve erkämpft, die AG kann behaupten, sie ist den Fans entgegengekommen *lach
Naja, das ist Stellungnahme von einem nicht so ganz "im Tagesgeschäft" der Fankultur involvierten Members, und bis gegen Hoffenheim dann! (und da könnte ich noch mehr kotzen, weil so einfach der Termin umgelegt wurde. Das nenne ich die wahre Knebelung der Live-Fans, ob sie Pyro abbrennen oder nicht *G).
LG
Äppler
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01.03.2009 13:44 |
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